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Beziehung zu Deutschland
Politische Beziehungen
Die Bundesrepublik Deutschland und Burkina Faso unterhalten seit 1960 diplomatische Beziehungen. Zur Festigung dieser Beziehungen tragen zahlreiche Städte- und Vereinspartnerschaften sowie Aktivitäten von Nichtregierungsorganisationen bei, die zu einem dichten Netz persönlicher und institutioneller Kontakte geführt haben.
Die Besuchsdiplomatie wurde nach viereinhalb Jahren Unterbrechung im Januar 2017 mit dem Besuch von Parlamentspräsident Salifou Diallo und Delegation bei Bundestagspräsident Lammert in Berlin wieder aufgenommen. Darauf folgte Ende Februar der Besuch einer Delegation der Parlamentariergruppe frankophoner Staaten West- und Zentralafrikas in Ouagadougou. Parallel hielt sich der Bundesminister für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Gerd Müller in Burkina Faso auf. Ende März reiste Staatspräsident Kaboré zu einem offiziellen Besuch nach Berlin und traf u.a. Bundeskanzlerin Merkel. Er hielt im Rahmen seines Besuchs auch die Eröffnungsrede für das Afrikaforum der deutschen Wirtschaft. Zuletzt war der Parlamentarische Staatssekretär im BMVg Dr. Ralf Brauksiepe im August 2017 zu einem bilateralen Besuch in Ouagadougou.
Entwicklungspolitische und wirtschaftliche Beziehungen
Schwerpunkt in den bilateralen Beziehungen ist die Entwicklungszusammenarbeit auf den Gebieten Landwirtschaft/Ernährungssicherung, Wasser- und Sanitärversorgung sowie Dezentralisierung. Weitere Felder der Zusammenarbeit sind Menschenrechte und Gesundheit, insbesondere für Frauen und Kinder. Burkina Faso ist Zielland der „Sonderinitiative Eine Welt ohne Hunger“ (SEWOH). Die deutschen Zusagen in der Entwicklungszusammenarbeit betrugen von Beginn der Kooperation 1961 bis Ende 2015 fast eine Milliarde Euro. Im Sommer 2017 fanden Regierungsverhandlungen zwischen Burkina Faso und Deutschland statt, um das Programm für die kommenden Jahre festzulegen. Dabei wurden Burkina Faso Zusagen für die kommenden drei Jahre in Höhe von 102 Mio. € gemacht.
Die Durchführungsorganisationen der deutschen Zusammenarbeit, KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), sind mit Büros vor Ort vertreten. Zahlreiche deutsche Nichtregierungsorganisationen sowie die Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) engagieren sich gemeinsam mit burkinischen Partnern für die Entwicklung des Landes, oft mit finanzieller Unterstützung der Bundesregierung.
Der kommerzielle Handelsaustausch ist sehr gering bei starken Überschüssen der deutschen Seite. Seit Oktober 2009 besteht ein Investitionsschutzvertrag zwischen Deutschland und Burkina Faso. Burkina Faso genießt Einfuhrpräferenzen im Rahmen des Cotonou-Abkommens der EU.
Kulturelle Beziehungen
Im Zentrum der kulturellen Beziehungen steht die Förderung der deutschen Sprache. Knapp 78.000 Deutschschüler werden an den 531 Sekundarschulen von einheimischen Lehrern unterrichtet. Seit 1982 besteht die Deutschabteilung an der Universität Ouagadougou. Im Studienjahr 2016/2017 sind ca. 1500 Studenten im Bachelor-Studiengang Germanistik und 31 im neu eingeführten Masterstudiengang Germanistik eingeschrieben.
Seit September 2008 besteht in Ouagadougou ein Verbindungsbüro des Goethe-Instituts Abidjan. Zwei burkinische Gymnasien nehmen an der Partnerschulinitiative des Auswärtigen Amtes (PASCH) teil. Seit 2011 nehmen burkinische Schüler regelmäßig am Internationalen Preisträgerprogramm des Pädagogischen Austauschdienstes teil.
Im universitären Bereich gibt es zahlreiche Kooperationsprojekte. Das Lektorat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) an der Universität Ouagadougou ist seit 2007 wieder besetzt.
Ferner nehmen burkinische Trainer regelmäßig an Fortbildungsmaßnahmen der Universität Leipzig teil. Auch 2017 war wieder ein deutsches Radsportteam an der Tour de Faso beteiligt.
Anfang 2010 gründete der zwischenzeitlich verstorbene deutsche Künstler Christoph Schlingensief bei Ouagadougou ein „Operndorf“-Projekt. Seine Witwe führt das Projekt fort, unterstützt durch private Spenden. Im Oktober 2011 wurde eine dem Operndorf angegliederte Schule eingeweiht, im Juni 2014 eine Krankenstation.
Im Mai 2017 fand in Ouagadougou eine europäische Filmwoche statt, während der „Hannah Arendt“ als deutscher Beitrag gezeigt wird. Mit dem Projekt Ciné Bus wird mit deutscher Unterstützung darüber hinaus der Zugang zu qualitätsvollen regionalen Filmproduktionen auch in entlegenen Regionen des Landes ermöglicht. Das 2016 angeschobene und bis heute fortgesetzte Projekt hat große Resonanz bei der ländlichen Bevölkerung und entsprechende gesellschaftspolitische Diskussionen ausgelöst.