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Geberkonferenz für die Sahel-Region: Deutschland sagt 100 Millionen Euro für humanitäre Unterstützung zu

In der Sahel-Region sind mehr als 16 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Hier: Frauen in Burkina Faso bereiten Maismehl vor.

In der Sahel-Region sind mehr als 16 Millionen Menschen von Hunger bedroht. Hier: Frauen in Burkina Faso bereiten Maismehl vor., © UNOCHA / Giles Clarke

20.10.2020 - Artikel

Die humanitäre Lage im Sahel spitzt sich zu: Bis zu 16 Mio. Menschen in Burkina Faso, Mali und Niger könnten in den kommenden Monaten von Hunger bedroht sein. Außenminister Maas hat bei einer Geberkonferenz heute (20.10.) 100 Millionen Euro an Unterstützung zugesagt.

Der Sahel ist eine der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Regionen. Dürren und Überschwemmungen zerstören die Lebensgrundlage der Menschen. Dazu kommen die Folgen grassierender Gewalt und terroristischer Aktivitäten. Diese haben unter anderem dazu geführt, dass 4000 Schulen geschlossen werden mussten – mehr als 50% der Kinder können nicht mehr zur Schule gehen.

Insgesamt sind mehr als 13 Millionen Menschen in der Region auf humanitäre Unterstützung angewiesen. Die Zahl der Menschen, die an Hunger leiden, droht sich auf 16 Millionen zu verdoppeln. Aktuell sind nur 40% des Bedarfs an humanitären Mitteln gedeckt: für dringend notwendige Hilfsmaßnahmen in der Region werden zusätzliche Gelder benötigt.

Deutschland stellt 100 Millionen Euro zur Verfügung

Dänemarks Entwicklungsminister Rasmus Prehn, Janez Lenarčic, EU-Kommissar für Krisenmanagement, UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock und Außenminister Heiko Maas haben deswegen heute zu einer virtuellen Konferenz zur humanitären Lage in der Sahelregion eingeladen. Ziel ist es, weitere humanitäre Mittel zu mobilisieren und Aufmerksamkeit auf die humanitäre Krise zu lenken, die aus dem Bewusstsein der internationalen Öffentlichkeit zu fallen droht.

Deutschland hat auf der Konferenz 100 Millionen Euro für humanitäre Unterstützung zugesagt, die in den Jahren 2020-2023 ausgezahlt werden sollen. Bereits in diesem Jahr hat Deutschland seine Hilfe für die Region verdoppelt und fast 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Außenminister Heiko Maas sagte bei der Konferenz:

Alle Warnlampen stehen auf dunkelrot. Über 16 Millionen Männer, Frauen und Kinder im Zentralsahel sind von Hunger bedroht. Wir müssen uns alle erneut zu prinzipientreuem humanitären Handeln bekennen. Und wir müssen sicherstellen, dass alle Konfliktparteien ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einhalten und humanitäre Helferinnen und Helfer schützen. Heute sagt Deutschland für 2020 und die darauffolgenden Jahre 100 Millionen Euro an humanitärer Unterstützung zu.

Umfassendes Engagement in der Sahel-Region

Über die humanitäre Unterstützung hinaus verfolgt Deutschland einen umfassenden Ansatz in der Sahelkrise, der auch die Entwicklungszusammenarbeit (über 400 Millionen Euro im Jahr 2019), Stabilisierungsmaßnahmen (über 130 Millionen Euro für 2020) und die Bundeswehreinsätze im Rahmen der Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali (MINUSMA; insg. bis zu 1500 deutsche Soldatinnen und Soldaten) mit einschließt.

Nur wenn die verschiedenen Akteure der internationalen Gemeinschaft – und die Sahel-Staaten selbst – zusammenarbeiten, kann es gelingen, die Lage zu beruhigen und die Not zu lindern. Dies ist ein humanitärer Imperativ. Zudem liegt es auch im Interesse Deutschlands und Europas, dass sich die Sahelkrise nicht auf weitere Teile Westafrikas auswirkt, mit spürbaren Konsequenzen weit über die Region hinaus.

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